Newsletter August 2022

Wenn ich mit dem Zeigefinger auf andere deute, zeigen 3 Finger auf mich zurück

Kürzlich habe ich mir den Film Gandhi angeschaut, der an der Oskarverleihung 1983 mit acht Oskars ausgezeichnet wurde, sowie vier Golden Globe Awards erhielt. Ein sehr gelungener Film, der die innere Haltung Gandhis zeigt und wie er das indische Volk mit gewaltlosem Widerstand in die Unabhängigkeit von Grossbritannien führt. Schön, wie die Juroren und die Gesellschaft damals drauf waren, denke ich leise in mir…

Wenn ich mich heute in der Welt umschaue, erkenne ich eine Aug um Aug, Zahn um Zahn-Mentalität. Leider, denn mit dieser Haltung wird nie Frieden geschehen, oder man könnte auch sagen, ein Schlechtes wird immer ein Schlechtes nach sich ziehen, eben genau so wie umgekehrt, da ein Gutes immer zu einem Guten führen wird. Dieses Wissen, so einfach und logisch es ist, es scheint nicht im Bewusstsein von vielen (machtbesessenen) Menschen zu sein oder man könnte sogar annehmen, diese simple Weisheit ist erfolgreich aus dem kollektiven Bewusstsein verdrängt worden.

Im Krieg verlieren bis auf einige wenige Ausnahmen, ALLE! Wie kann es sein, dass Abertausende Menschen in Europa an Lebensqualität verlieren, sich sorgen um Energieknappheit, Sicherheit und Grundversorgung, nur damit einige wenige einen Riesenprofit generieren können?

Wer sind wir, dass wir uns anmassen Gott gleich zu be- und verurteilen, was recht und was unrecht ist? Kennen wir denn die historischen und politischen Hintergründe, sehen wir das Ganze oder beruhigt es vielmehr unser Gewissen, wenn wir als quasi oberste Richter bestimmen, was oder wer gut oder böse ist? Wir sehen meist nur gerade jenen Ausschnitt von vermeintlicher Wahrheit, den uns Politiker und Medien servieren. Aber ist das wirklich die ganzeWahrheit? Ich bezweifle dies sehr.

Ich empfehle Ihnen dringend die Literatur von Akron, in denen es immer darum geht, zuerst den eigenen verdrängten Schatten zu erkennen, bevor man in der Projektion stellvertretend den Schatten, d.h. das Böse, im anderen bekämpft. Und dies gilt im Kleinen wie im Grossen. Wenn ich die dunklen, abgespaltenen Wesensanteile in mir erkenne, ist es nicht mehr nötig, diese beim andern zu bekämpfen, und es könnte tatsächlich Frieden geschehen.

Aber so lange ich nicht bereit bin, bei mir hinzuschauen, und bescheiden und dankbar mein Leben zu gestalten, ja solange ist der andere die Verkörperung des Bösen im Aussen…

Man wird die anderen nie ändern, was ich jedoch immer ändern kann, ist meine innere Haltung, und wenn diese in die Ein-Sicht mündet, dass auf einen guten Akt immer ein Gutes folgt, befinden wir uns auf dem Pfad zu einem friedvollen, glücklichen Leben und machen diesen Wahnsinn von Waffenlieferungen nicht mehr länger mit, denn Waffen möchten verwendet werden und jede Waffe hat das Potenzial, Menschen das Leben auszuhauchen, hüben wie drüben. Bringen wir Licht in die dunklen Ecken unserer Seelen, suchen wir das Gespräch und suchen wir unbedingt nach win-win-Lösungen, die allen dienen.

LZ